GOT -Cover

Game of Thrones

Ich spielte so lange an mir herum, bis ich mich zum allerersten Mal in meinem Leben selbst befriedigt hatte. Ich war unheimlich glücklich.

Aus dem Arabischen übersetzt von Jana Duman.

Ich verstand nie, was Sex oder Geschlechtsverkehr war. Es interessierte mich auch gar nicht, das Thema spielte für mich einfach keine Rolle. Wenn ich zum Beispiel einen Film schaute und es gab eine heiße Szene, die die Hitze in meinem Körper aufsteigen ließ, dann dachte ich, das wäre eben Romantik, das wäre Liebe. Ich wusste, dass der Film die Gefühle auslöste, aber das hatte doch nichts mit Sex oder Erregung zu tun …

Auch zu Hause wurde nie über Sexualität gesprochen. So blieb es, bis ich älter aber immer noch ahnungslos an die Uni kam. Der Stand meines Wissens: Man heiratete und dann geschah das eben, whatever. Doch ich veränderte mich und wurde weniger konservativ.

 

2015 schaute ich Game of Thrones … sehr gründlich.

Ich hatte damals gerade aufgehört Kopftuch zu tragen und war neugierig, mehr über mich, meine Sexualität und Vorlieben herauszufinden. Meine konservative Art hatte es mir zuvor verwehrt, über sowas wie meine Bedürfnisse nachzudenken.

Ich begann also mit Game of Thrones und, na klar, die Serie ist voller Sexszenen. Aber das reizte mich immer noch nicht, bis – es zu einer erotischen Begegnung zwischen der „Mutter der Drachen“ und ihrem Dienstmädchen kam. Das war so erregend, dass ich anfing mich zu berühren.

Ich begann etwas dabei zu fühlen.

Ich spielte so lange an mir herum, bis ich mich zum allerersten Mal in meinem Leben selbst befriedigt hatte. Ich war unheimlich glücklich. An dem Tag war ich 21 Jahre alt und ich tat es 27 Mal.

So verbrachte ich den Tag, morgens bis abends. Das war ein so schöner Tag, ich war unheimlich zufrieden, weil ich mich selbst so glücklich machen konnte. Ich spürte, wie ich die Kontrolle über mich hatte, wie ich die Führung übernahm. Dass ich mich selbst in so einen Zustand versetzen konnte!

Danach erfuhr ich, dass alle sich selbst befriedigten … und dass die Frauen, also meine Freundinnen, das alle schon lange machten. Und ich erfuhr auch, dass die sexuelle Orientierung einiger meiner Freundinnen nicht dem entspricht, was gemeinheim als die „Norm“ gilt.

 

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